14.07.2005 Funktion des Bogens und Sehnenklang

Bevor dieser Artikel gelesen wird, bitte zuerst den Artikel "was ist der ideale Bogen?" Absatz 9 referenzirren. (Definition der Sehnenklang und Einflüsse von den Bogenfunktionen) Der japanische Bogen wurde in der Geschichte nicht nur als Waffen, sondern auch für zeremoniellen Zweck mit dem Sehnenklang verwendet. Es zeigt ein Respekt von Japaner über Bogen. Während des Schießens bis Abschuss bleiben alle Bewegungen sehr ruhig und macht kein Geräusch. Beim Abschuss ändert dieser ruhige statische Zustand auf dynamische Bewegung plötzlich und nach dem Abschuss kommen der Klang von der Sehne und von der Zielscheibe als Ergebnis des guten Schießens. Beim Kyudo ist "Seisha Seichu" (korrekte Schießen korrekte Treffer) gefragt. Wenn keiner Klang von der Zielscheibe kommt, das heißt ist der Pfeil außerhalb der Zielscheibe getroffen, ist es kein Seisha Seichu. Wie ist der Sehnenklang? Es ist auch ein Teil vom Seisha Seichu, da man vom Sehnenklang über körperliche und geistige Arbeit in Schießen, welche man nicht direkt sehnen kann, erkennen kann. Der gute Sehnenklang ist nicht nur für zum Beispiel die Prüfung wichtig, sondern man kann auch selbst eigene Schuss beurteilen.

Effekt des Sehnenklangs

  1. Da der Bogen beim Vollauszug leicht in Gegenuhrzeigersinn gedreht ist, läuft die Sehne nach dem Abschuss leicht an der rechten Bogenkante vorbei. Wenn die Sehne am oberen Holzteil stoßt, reduziert die Bewegungskraft der Sehne zur Zielrichtung. Wenn die Sehne keinen Kontakt am Bogen hat, schwenkt die Sehne und Bogen sehr stark zur Zielrichtung, und die Vibration und Rückstoß werden in der waagrechten und senkrechten Richtung größer.
  2. Die Sehnenstoßkraft am Bogen kann der Drehkraft des Bogens helfen. Die Vibration und Rückstoß werden in der Bewegung innerhalb des Zirkels reduziert. Beispielweise Hammerwerfen. Der Hammer bekommt große Schubkraft, aber der Werfer bleibt in der Zirkelmitte nach dem Werfen.
  3. Der japanische Bogen ist asymmetrisch gebaut, nämlich Verhältnis zwischen oben und unten ist 2/3 zu 1/3. Beim Hikiwake (Aufziehen) wird der Bogen leicht nach unten zur Zielrichtung geneigt. Beim Abschuss kommt diese Neigung zurück zur ursprünglichen Position (Neigungsänderung N). Der Bogenunterteil bewegt sich in der gleichen Richtung wie die Sehne (Übernahme der Rückstoß), aber der Bogenoberteil in der Gegenrichtung (stärkere Rückstoß produziert). Es resultiert fast gleiche Rückstellungsgeschwindigkeit zwischen obere- und untere Bogenwurfarm. Da der rechte Daumen paar Millimeter unterhalb der Nocke an der Sehne zieht (Ziehpunkt), und da der untere Wurfarm des Bogens etwas schneller als obere Wurfarm zurückstellt, laufen die Wellen an der Sehne, und Rückstoß und Vibration des Bogens unten nach oben, dann verlassen diese Vibration vom Bogenoberteil in die Luft mit Sehnenklang. Wenn die Sehne keinen Kontakt zum Bogen hat, diese Vibration kommen wieder oben nach unten zurück. Es resultiert instabile Bogenbewegung nach dem Abschuss.

Beim westlichen Bogen
Die Sehne läuft zur Bogenmitte, und es gibt keinen Kontakt am Bogen. Nach dem Abschuss werden der Bogen und die Sehne in der senkrechten Richtung nach oben und unten ausgedehnt, danach kommen Rückstoß und Vibration zurück zur Bogenmitte. Außerdem hat der westliche Bogen kleine Vibrationsübernahmefläche als japanischer Bogen. Aus diesen Gründen sind die Stabilisatoren am oberhalb und unterhalb des Griffs erforderlich.

Konstruktion des japanischen Bogens mit der Schießtechnik
Der heutige japanische Bogen wurde immer in der Geschichte verbessert, beispielweise Material und Konstruktion des Bogens, um die Geschwindigkeit und die Durchschlagkraft zu verstärken. Mit der Schießtechnik "Drehkraft des Bogens" wurde es noch verbessert. Da der japanische Bogen sehr lang und asymmetrisch gebaut ist, resultieren die Verlängerung des Auszugs, die Reduzierung der Materialbelastung und die Übernahme der Vibration und der Rückstoß. Ohne diese Bogenkonstruktion und Technik konnten keine gute Ergebnisse beim Weitschießen z.B. Toshiya beim Sanjyusangendo erzielen (über 10.000 Pfeile innerhalb 24 Stunden). Vermutlich konnte so viele Pfeile innerhalb der kurzen Zeit mit westlichem Bogen damals nicht möglich gewesen sein.

Einfluss der Sehnenklang mit der Schießtechnik
Um kürzeren Sehnenklang zu ergeben sollte die Wellenbreite an der Sehne kleiner sein. Die Wellenbreite ist von der Abschusstechnik am rechten Daumen (schütterungsfrei) und von der Kraftverteilung zwischen obere und untere Bogenteil an der linken Hand (Rückstellgeschwindigkeitsbalance) abhängig. Um höheren Sehnenklang zu ergeben sollte die Sehne möglichst gestreckte Zustand den Bogenoberteil schlagen. Der Sehnenzustand ist von der Technik an der linken Hand (Weiterführung der Arbeit) abhängig. Wenn der Pfeil relativ früh von der Sehne trennt wegen der nicht ausführlich gearbeiteten linken Hand, läuft die Sehne schneller als Bogenrückstellgeschwindigkeit, und danach wieder starke Wellen an der Sehne. Außerdem ist der Rückstoß größer, wenn der Leerlauf größer wird.

Zum Schluss
Wenn guter Sehnenklang kommt, sind die Vibration und der Rückstoß kleiner, und bleibt der Bogen ohne Schwankung schnell in der Hand zurück. Es ist für Schütze sehr angenehmes Gefühl und das Zanshin (nach dem Abschuss) wird stabiler. Der Pfeil hat in der Luft sehr schnell und kräftig dadurch. Aus diesen Gründen kann man sagen, daß der Sehnenklang zur innerlichen und äußerlichen Arbeit beim Schießen und zur Darstellung der Kunst als Musik reflektiert. Der Sehnenklang kam wahrscheinlich zufällig von der Bogenkonstruktion und von der Schießtechnik (Bogendrehung), aber es ist typische Einstellung vom Japaner, daß dieser Sehnenklang als eine musikerische Darstellung versteht. Ich bin total begeistert und dankbar, daß man in der Vergangenheit dieser Klang gefunden hat und weiter verbessert hat, und werde immer weiter versuchen, bessere und schöner Klang durch langjährige Übung kommen zu lassen.